Liebe Leserinnen und Leser…

…wohl viele werden von sich behaupten, sie kennen die einzig wahre Geschichte des UHC Seedorf. Und wahrscheinlich haben sie des öfteren schon bei düsterem Kerzenschein, und einem abgestandenen Bier die kühnsten, verrücktesten, und unglaubhaftesten Storys erzählt bekommen. Sie können aber davon ausgehen, dass die vorliegende Geschichte mehr oder weniger die einzig wahre ist.

Der eigentliche Ursprung des UHC liegt bei den beiden Plauschmannschaften «Hoppla» und «A-Team». Diese beiden Hobbygruppen duellierten sich regelmässig an Grümpelturnieren, und errangen diverse Erfolge. Ebenfalls wurde vor geraumer Vorzeit in der MZH am Sonntagnachmittag öfters Unihockey gespielt. Dementsprechend wurde immer wieder der Gedanke geäußert, einen Unihockey-Club in Seedorf zu gründen. Am 19. Januar 1995 war es dann soweit. Im Restaurant Schützen wurde der Unihockey-Club Seedorf gegründet. An der Gründungsversammlung nahmen 25 Jugendliche aus der ganzen Gemeinde teil. Es wurden Statuten gutgeheißen und einen Vorstand gewählt. Die erste Vereinsleitung bestand aus Stefan Stalder (Präsident), Norbert Hügli (Kassier), Thomas Seiler (Sekretär) und Patrick Beyeler (Beisitzer). Trotz der großen Anzahl an Unihockeybegeisterten wurde beschlossen nur mit einer Equipe in die erste Saison (4. Liga) zu starten, mit dem Ziel so rasch wie möglich in die 2. Liga aufzusteigen.
Am 8. Oktober 1995 bestritt der UHC Seedorf sein erstes offizielles Meisterschaftsturnier, und errang sogleich vier Punkte. Und da Siege bekanntlich süßer schmecken als Niederlagen, wurde fleißig weiter gesiegt. Die erste Saison ging mit 18 Siegen aus 18 Spielen und dem diskussionslosen Aufstieg in die 3. Liga über die Bühne.
Aufgrund dieses Erfolges wurde nun beschlossen eine zweite Mannschaft zu gründen. Dieser Entscheid erwies sich als völlig richtig, da in der zweiten Saison gleich beide Teams die Promotion für die nächst höhere Liga erreichten.
In den folgenden Jahren wurde der Club um Junioren (1997), ein Damenteam (1998) und eine dritte Herrenmannschaft (1999) erweitert. Durch dieses stetige Wachstum – das organisatorisch nicht immer ganz einfach zu bewältigen war – entwickelte sich der Unihockeyclub zur festen Größe im seeländischen Unihockey. Aber auch in der Gemeinde Seedorf integrierte sich der Verein ausgezeichnet. Primär gilt es hier natürlich unsere Stammbeiz «Schützen», aber auch das alljährlich stattfindende Plauschturnier in der Mehrzweckhalle zu erwähnen.
Witzige Anekdoten lieferten die regelmäßigen Erfolge die unsere Teams verbuchen konnten. Als spezieller Höhepunkt gilt sicher die Qualifikation für die Finalrunde der besten 8 Kleinfeldteams in Thun (Saison 1998 / 1999), wo wir allerdings etwas enttäuschend nur den 6. Rang erreichten. Unsere Stunde schlug halt vor allem in der «Bierhalle», wo Heimleiter-Hene allmählich die Kontrolle über sich und das Rudel verlor. Ebenfalls im Cup-Wettbewerb konnten wir durch zwei Viertel-Final-Qualifikationen für Furore sorgen. Unvergesslich bleiben sicher die Reisen zu den Cup-Spielen nach Golino und Visp, wo wir auf die einte oder andere Weise für gute Stimmung, oder Unruhe im wahrsten Sinn des Wortes sorgten. Leider war die einzige Teilnahme an einem Cup-Final nur unserem Schiedsrichter vergönnt. Eine seltsame Geschichte betrifft auch die zweite Mannschaft. Dieser blieb trotz zwei Gruppensiegen in der zweithöchsten Liga den Aufstieg in die höchste Kleinfeldliga verwehrt. Die erste Mannschaft entschuldigt sich hiermit in aller Form dafür. Das 1998 gegründete Damenteam konnte ebenfalls schon einen Aufstieg bejubeln. Der Trainer hat wohl noch heute Kopfschmerzen, oder zumindest nasse Kleider wenn er an die feuchtfröhliche Feier denkt.

Natürlich lernten wir auch die Seite der Niederlage kennen. Erwähnenswert sind sicherlich die unglücklichen Niederlagen im Cup, oder das ewige Duell mit den Hurricanes. Ab und zu zogen wir auch in einem Seeländer-Derby den kürzern. Es zeichnete die Spielerinnen und Spieler des UHC aber aus, dass sie sich immer wieder neu zu motivieren verstanden.

Zwangsläufig ist die vorliegende Geschichte nicht lückenlos, aber einige Ereignisse sollten doch besser unter Verschluss bleiben. Und sonst gibt es noch diejenigen die behaupten Sie kennen das einzig wahre Geschichtswerk des UHC Seedorf.

Der Verfasser